20. Judenverfolgung

Verfolgung der Juden

Die Verfolgung der Juden war ein schleichender Vorgang und passierte erst allmählich. Ein großer Aspekt bei der Judenverfolgung war die Propaganda Hitlers. Er verglich die Juden mit Tieren (Ratten). In seinen Propagandafilmen hieß es oftmals: Sie sind gemein, hinterhältig und treten gerne in großen Schaaren auf.
Dieser Film diente als Ankündigung für den Völkermord der in den nächsten Jahren passieren sollte.



Ursachen

- Juden sind die Mörder Chrsti (nach christlicher Tradition)
- der Rassismus vom 19. Jahrhundert (Gobineau, Chamberlain) wirkt im 20. Jahrhundert weiter
- Rassendenken
- Juden waren die Sündenböcke
- Vorteile durch Arisierung
- Reaktion gegen erfolgreiche Integration

Maßnahmen der Deutschen


April 1933:  - Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte

7.4.1933: - Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums: Entlassung jüdischer Beamter
- Arierparagraph in der Kirche, 1933

22.9.1933: - Reichskulturkammer: Kulturschaffende mussten Mitglied in der Reichskulturkammer sein. Juden waren ausgeschlossen

4.10.1933:  - Presse/Schriftleitergesetz: Juden wird jegliche journalistische Tätigkeit untersagt














1935:
  - „Juden unerwünscht“-Schilder finden Verbreitung


15.9.1935:
  - Definition des Begriffs „Jude“ bzw. „Arier“
Reichsbürgergesetz: Aberkennung der bürgerlichen RechteGesetz zum „Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“

9.11.1938:  - Reichspogromnacht: hunderte Menschen ermordet, ca. 30.000 in Konzentrationslager verschleppt, fast alle Synagogen zerstört (rund 200 Stück)

12.11.1938: - Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben: Schließung aller jüdischen Geschäfte, Enteignungen („Arisierung“) der jüdischen Betriebe
ab Ende 1939: - Hunderte Schikanen: Ausgangsbeschränkungen, Beschlagnahme der Rundfunkgeräte, Judenstern, Einzug der Führerscheine, Zwangsvornamen Israel und Sarah, Schließung jüdischer Schulen ...

ab April 1939:  - Konzentration der Juden in Judenhäuser (Deutsches Reich) und Ghettos (Polen) nach Überfall auf Polen (1.9.1939); Deportation aus Westpolen (als Warthegau dem Deutschen Reich eingegliedert) in die Ghettos ab Ende 1939; erste Deportationen aus dem Deutschen Reich ab 17.10.1941

ab 22.6.1941: 
- Nach dem Überfall auf die Sowjetunion Beginn der Massenerschießungen durch so genannte Einsatzgruppen, die hinter der Front operierten und ca. 1 Million Juden, Sinti und Roma und kommunistische Parteifunktionäre erschießen

ab August 1941: - (Charta) beginnt für Hitler der eigentliche Weltkrieg. Die Juden werden „Drahtzieher“ und „Kriegsgegner“ gesehen; Beschluss: Vernichtung von 11 Millionen europäischen Juden

20.11.1941:  - Auswandungsverbot im Deutschen Reich

20.1.1942:  - Wannsee-Konferenz: Koordination der „Endlösung“

ab Dezember 1941: - Vernichtungslager Chelmo, Gaswagen
„Aktion Reinhardt“: Ermordung von ca. 1,75 Millionen Juden in Belzec, Sobibor, Treblinka (Massentötungen mit Kohlenmonoxid eingeleitet in Gaskammern von März  1942 bis teilweise Oktober 1943)





ab Frühjahr 1942:
- Systematische Ermordung von ca. 1,1 Millionen Juden in Gaskammern in Auschwitz (Zyklon B); Auschwitz Zentrum des Völkermords von Frühjahr 1942 bis November 1944


-> Insgesamt ca. 6 Millionen jüdische Opfer
Vernichtung von Minderheiten: „Zigeuner“ (ca. 500.000 Ermordete), Behinderte, Homosexuelle, religiöse Gruppen
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